- 31.08.2015
- Unternehmen
Spülend einfacher Tausch
Müssen Getriebeöle überhaupt gewechselt werden, wo es doch Lifetime-Befüllungen gibt? „Unbedingt“, betont Scherl. „Nach 80.000 bis 120.000 Kilometern oder alle vier bis sechs Jahre gehört der Schmierstoff gewechselt.“ Getriebehersteller wie ZF empfehlen ebenfalls einen Wechsel, inzwischen auch immer mehr Fahrzeugbauer. Denn die Lebensdauer des Öls variiert mit der Fahrweise. Einfluss hat auch die Zahl der Fahrstufen: Die nimmt zu, die Größe des Getriebes aber bleibt unverändert. Das Öl muss Platz machen, sprich, die Füllmenge sinkt, die Leistungsanforderungen, beispielsweise die thermischen Belastungen steigen, obwohl viele Getriebe mit dem Kühlsystem des Motors gekoppelt sind. Das eröffnet neue Problemfelder: Auf diesem Weg können bei einem Kühlerschaden Wasser und Glykol in den Ölkreislauf gelangen. Entstehender Abrieb und Schmutz stören die Mechanik Das kann zu kleinen Schaltverzögerungen führen und sich bis zum Ausfall ganzer Gänge auswachsen. Deshalb ist der rechtzeitige Getriebeöltausch durch einen Fachmann wichtig. Für Werkstätten ist es ein zunehmend lohnender Markt. Ergänzende Dienstleistungen sind für die Betriebe wichtiger denn je. Laut Deutschem Kraftfahrzeuggewerbe sank im Jahr 2014 die Zahl der Wartungs- und Reparaturaufträge auf 72,6 Millionen. Gegenüber 2013 bedeutet das einen Rückgang um 9,6 Prozent. Manche Werkstätten üben sich noch in Zurückhaltung. Dabei ist die Scheu vor dem Serviceangebot Getriebeölwechsel unbegründet, wenn die Werkstatt auf professionelle Geräte wie Gear Tronic vertraut. Dabei wird der Schmierstoff komplett getauscht, was früher so nicht möglich war: „Ein Drittel der Füllmenge konnte über die Ölwanne abgelassen und die gleiche Menge nachgefüllt werden, mehr nicht“, erklärt Scherl. Zwei Drittel des alten Öls und Verunreinigungen blieben im System. Erst Getriebeölservicegeräte wie das von LIQUI MOLY machen einen kompletten Schmierstofftausch möglich. Variabilität ist Trumpf
Eine Besonderheit des neuen Werkstattsystems aus Ulm ist die Variabilität beim Anschließen an das Automatikgetriebe. Der Zugang ist an drei Stellen möglich: über das Messstab-Führungsrohr im so genannten Dipstick-Mode, über die Schlauchanschlüsse am Getriebeölkühler oder direkt am Getriebe. „Das verleiht der Werkstatt größtmögliche Flexibilität“, beschreibt der Anwendungstechniker. In das Gerät sind Schaugläser zur Kontrolle des Flüssigkeitsaustausches sowie zwei separate Digitalwaagen für Alt- und Frischöl und Sichtstreifen zur Füllstandanzeige integriert. Anders als beim Motorenöl wird das alte Getriebeöl nicht einfach abgelassen und anschließend das neue eingefüllt. Dieser Tausch ist ein dynamischer Prozess; die Füllmenge im Automatikgetriebe muss während des gesamten Vorgangs gleich bleiben. Andernfalls meldet die Fahrzeugelektronik einen Fehler. So wie es nicht ein Getriebeöl für alle Fahrzeuge gibt, gibt es auch nicht den einen Anschluss an den Ölkreislauf. Je nach Fahrzeug und Modell variiert er. Deshalb braucht die Werkstatt verschiedene Adapter. LIQUI MOLY bietet Universal- und fahrzeugspezifische Adaptersätze, die mit der Bedienungsanleitung in der Gear Tronic verstaut werden können. Einfach und sicher
Auf einfache Handhabung wurde Wert gelegt und auf kompletten Service. „LIQUI MOLY wäre nicht LIQUI MOLY, wenn unser Gerät nur Getriebeöl tauschen könnte“, so Scherl. Deshalb hat Reinigung großes Gewicht. Im ersten Schritt wird das Getriebe mit dem neuen Pro-Line Automatik Getriebe Reiniger von Kohleablagerungen, Wasser- und Schlammanteilen befreit. Anschließend muss die Getriebeölwanne abmontiert und mitsamt des Schaltschiebergehäuses gereinigt werden. Dafür bestimmt ist der neue Pro-Line-Getriebegehäuse-Innenreiniger. Es folgt der Filterwechsel und danach der aufwändigste Teil: der Tausch des Getriebeöls. Im Bedienfeld der Gear Tronic gibt man die Ölmenge ein, den Rest erledigt das Gerät. Ohne Unterbrechung befördert die Getriebeölpumpe Altöl in einen Tank, frischer Schmierstoff läuft in gleicher Menge nach. Über einen separaten Behälter wird zum Schluss ATF-Additiv zugeführt. Es verbessert Schaltvorgänge und pflegt die Dichtungen. „Das Additif trägt zur Laufruhe bei und schützt das Getriebe vor Verschleiß“, sagt der Anwendungstechniker. Auch wenn der Umgang mit Gear Tronic einfach ist, Anleitungen und eine Schulung gehören selbstverständlich zum Gesamtpaket. So lernen Werkstätten den Umgang mit den neuen Gerätschaften, Flüssigkeiten und mit einem speziellen Sicherheitscheck für Ölproben. Dabei handelt es sich um ein Prüfset, bestehend aus einem Teststreifen und zwei Flaschen. Eine ist für Altöl. Mit einem Schnelltest kann die Werkstatt den Wasser- und Glykolgehalt darin prüfen. Entsprechende Werte deuten auf einen möglichen Schaden im Kühlsystem. Bevor dieser nicht lokalisiert und behoben ist, wäre ein Wechsel des Getriebeöls unnütz. Im Fall einer späteren Reklamation lassen sich auch Verschmutzungen in der Probe nachweisen. Etwaige Auffälligkeiten können einen bestehenden Getriebedefekt beweisen. Flasche Nummer zwei dient als Rückstellmuster des Frischöls. „Das Set gibt Kunde und Werkstatt Sicherheit“, sagt Scherl. Die Fahrzeughersteller und LIQUI MOLY sehen großes Potential für das Geschäft mit Getriebeölwechseln. Die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge mit Automatikgetriebe steigt weiter. Markus Scherl: „Gear Tronic ist quasi der Türöffner für Handel und Werkstätten in einen Markt der Zukunft. Unser Komplettservice ist die Initialzündung für ein lohnendes Geschäft.“ LIQUI MOLY– das Unternehmen
Das in Ulm an der Donau beheimatete Unternehmen bietet ein hochwertiges Produktsortiment an Motorenölen, Additiven, Pflegeprodukten und chemisch-technischen Problemlösern für den Automotive-Bereich. Das Sortiment umfasst 4.000 Artikel, praktisch alles, was der Kunde wünscht. Dabei entwickelt und testet LIQUI MOLY in eigenen Labors, produziert in Deutschland und vermarktet alle Produkte selbst. Das von Inhaber Ernst Prost geführte Unternehmen gehört zu den bedeutendsten der Branche. Neben dem deutschen Markt werden die Produkte bereits in mehr als 110 Ländern dieser Erde vertrieben. Dabei zählen der Groß- sowie der Fachhandel, Verbrauchermärkte, Bau- und Heimwerkermärkte, die Industrie, Kfz-Betriebe und markengebundene Autohäuser sowie freie Tankstellen, zu den Abnehmern des High-Tech-Sortiments.
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