Unternehmensgeschichte
Seit unserer Gründung im Jahr 1957 hat LIQUI MOLY bedeutenden Meilensteinen erreicht: von der Einführung wegweisender Produkte und Konzepte für das Unternehmen selbst sowie die Branche über die erfolgreiche Erschließung internationaler Märkte bis hin zu anhaltenden Investitionen in Forschung und Entwicklung. Errungenschaften, die unser unerschütterliches Engagement für die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden und den Aufbau einer globalen Präsenz widerspiegeln.
Wie alles begann
In den Nachkriegsjahren wurde in den Shops der US-Army unter dem Markennamen LIQUI MOLY eine Blechdose angeboten, die den verflüssigten Festschmierstoff Molybdändisulfid (MoS2) enthielt. Dem Motoröl zugegeben, sorgte diese Substanz für Notlaufeigenschaften im Falle plötzlichen Ölverlusts. Schon die Flieger im Zweiten Weltkrieg machten sich diese Eigenschaft zu nutze. MoS2 gehörte in der damaligen US-Airforce zum Standardrepertoire in jedem motorisierten Fluggerät. Selbst im Falle eines Beschuss des Öltanks und dem völligen Verlust des Motoröls, konnten die Piloten durch den festen Schmierstoff, der an den Metallflächen haftete, sicher notlanden.
Hans Henle erwarb die LIQUI MOLY-Namensrechte und das dazugehörige Patent am Öladditiv mit Molybdändisulfid (MoS2). Das war die Geburtsstunde von LIQUI MOLY in Ulm an der Donau. Am 31.03.1957 wurde das Unternehmen LIQUI MOLY GmbH ins Handelsregister eingetragen. Der Betrieb wuchs schnell, weshalb der Sitz in der Donaubastion bereits nach einem Jahr zu klein geworden war. In der Olgastraße, mitten in der damals noch kleinen schwäbischen Stadt, eröffnet LIQUI MOLY seinen Stammsitz für den Vertrieb seines Urproduktes: das KFZ 1 – natürlich auf MoS2-Basis. Das Additiv für Automobile, bildet bis heute in moderner Form unter dem Namen Oil Additiv einen festen Bestandteil im Sortiment.
In den Gründungsjahren war Molybdändisulfid der Wirkstoff für verschiedenste Industrie- und KFZ Produkte. KFZ 1, KFZ 2, KFZ 3 und KFZ 4, also Öl-Zusatz, Getriebeöl-Zusatz, Mehrzweckfett und Montagepaste. Sie stellten das erste Produktprogramm dar.
Marktführerschaft, erste Motoröle und die Geburt der Firmenfarben
Anfang der 1970er-Jahre wurde in Deutschland damit begonnen, mit sogenannten Werksvertretern zusammenzuarbeiten. Auch wurden die Fühler erstmals ins Ausland ausgestreckt. Ungarn, Jugoslawien, Österreich und die Schweiz waren die ersten Länder außerhalb Deutschlands, in denen LIQUI MOLY-Additive angeboten wurden. Auch nach Übersee, speziell nach Chile und Argentinien wurden erste Kontakte geknüpft.
Das Produktsortiment, welches zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich aus den MoS2-Produkten bestand, wurde zu Beginn der 1970er Jahre um Sicherheitsgurte und Kindersitze und ab 1973 um erste Kraftstoffadditive ergänzt. Diese Produktkombination bildete bis zum Ende des Jahrzehnts das Hauptgeschäft und brachte LIQUI MOLY die bis heute herausragende Stellung im deutschen Additivmarkt.
Mit dem Einstieg in das traditionelle Motorölgeschäft Ende der 1970er-Jahre wurde die nächste Erfolgsstufe erreicht. Die ersten Motoröle wurden in vier Viskositäten hergestellt. Der Tradition folgend enthielten sie ab Werk MoS2 als Verschleißschutz. Im Zuge der Sortimentserweitung um Motoröle, änderte sich auch das Erscheinungsbild der Marke. Aus „LM“ wurde „LM LIQUI MOLY“ und die heutigen Firmenfarben Blau, Weiß, Rot erschienen zum ersten Mal.
Durch Werbung gewann die Marke rasch an Bekanntheit. Spektakulär und noch heute unvergessen: Die Umrundung des Bodensees mit zwei VW-Käfern ohne Motoröl, nur mit MoS2-Öladditiv betrieben. Ein grandioser Beweis für die Leistungsfähigkeit und Qualität der Produkte von LIQUI MOLY, die entsprechende Resonanz in den Medien fand. Auch im Motorsport wurde erstmals für Marke und Produkte geworben.
Produktion aus eigener Hand
Eine wegweisende Grundsatzentscheidung für den Erfolg des Unternehmens wurde 1978 getroffen: LIQUI MOLY produzierte von nun an selbst Additive. Zu diesem Zweck verlegte man den Firmensitz samt Produktion aus der Innenstadt an den Stadtrand nach Ulm-Lehr. Bis heute firmiert das Unternehmen unter dieser Adresse. 1985 folgte die Ergänzung um ein neues Lager- und Kommissionierungsgebäude, die ebenfalls bis heute in Betrieb sind.
Mit den Jahren wuchs das Sortiment von LIQUI MOLY stetig. Service-, Wartungs- und Pfelgeprodukte für die private sowie professionelle, gewerbliche Anwendung in Werkstätten und Industrie ergänzen bis heute das Sortiment.
LIQUI MOLY in der Formel 1
Nachdem LIQUI MOLY viele Jahre als Sponsor in der Sportwagenszene in Erscheinung getreten war, ging man 1982 als Partner des ATS-Teams in der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, ins Rennen.
Erweiterung der Vertriebskanäle
In Deutschland hatte LIQUI MOLY Kurs auf Marktdurchdringung gesetzt. 1983 begann man damit, Verbraucher-, Bau- und Heimwerkermärkte zu beliefern, und war damit bundesweit in allen relevanten Vertriebskanälen distribuiert. Autozubehör wie Sicherheitsgurte, Kindersitze und Schneeketten wurde in den Folgejahren aus dem Sortiment gestrichen. Betont werden sollte die Kernkompetenz des Unternehmens: chemischen Automotiveprodukte.
Veränderung in der Geschäftsführung
1985 übertrug Hans Henle die Geschäftsleitung an seinen Sohn Rudolf, dem 1993 das Duo Johannes Henle und Ernst Prost folgten.
Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil wird etabliert
Endgültig schaffte LIQUI MOLY den Durchbruch bei Motorölen im deutschen Markt 1986. Beim Verkauf von Ölen und Additven allein sollte es nicht bleiben. Man wollte den Kunden ein komplettes Paket anbieten. Ein Konzept zur Altölsammelung und zur Entsorgung rundete das Ölgeschäft ab. Durch diese Maßnahme erarbeitete sich die LIQUI MOLY-Mannschaft das Vertrauen vieler Kunden.
Ein weiterer Wettbewerbsvorteil: die Einführung des Ölcontainer-Konzepts. Dahinter verbirgt sich ein System tauschfähiger und wiederbefüllbarer Ölfässer, die gegen eine einmalige Pfandgebühr jedem Kunden überlassen wurden und immer noch werden. Auch alle Gerätschaften, die eine Werkstatt für einen ordnungsgemäßen Ölwechsel benötigte, waren von Beginn an ein Baustein dieses Konzepts. Gegen eine Ölabnahmeverpflichtung wurden die Geräte allen Werkstattkunden kostenfrei überlassen. LIQUI MOLY erkannte schnell, dass Kundenorientierung im Ölgeschäft ein großer Wettbewerbsvorteil ist. Ein Nachhaltigkeitsaspekt ergab sich daraus fast wie von selbst: Verpackungsmüll in Form leerer Fässer und Kanister wurde vermieden. LIQUI MOLY war sich schon damals der eigenen Verpflichtung gegenüber der Umwelt bewusst und agiert bis heute proaktiv.
Der unverkennbare Ölkanister kommt
1987 entstand die exklusive Kanisterform, in der noch heute LIQUI MOLY-Motoröle angeboten werden. Dieses Gebinde ist wesentlicher Bestandteil des Markenbildes. Während man im hart umkämpften deutschen Markt bei Additiven über all die Jahre hinweg die Poleposition einnimmt, eroberten sich die LIQUI MOLY-Motoröle eine stabile Position im Marktführerumfeld. Damit war der Mittelständler endgültig als ernstzunehmender Marktteilnehmer unter einer Vielzahl von Großkonzernen etabliert.
Übernahme der Firma Meguin und drastische Veränderung der Distributionspolitik
Anfang der 1990 Jahre begann die Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Ölproduzenten Meguin, der heute eine 100-prozentige Tochter des Unternehmens ist.
Im selben Jahr stiegen Ernst Prost als Leiter für Marketing und Vertrieb sowie Günter Hiermaier, der heutige Geschäftsführer, in das Unternehmen ein. Dadurch wurden auch die Weichen für die Entwicklung des noch kleinen Unternehmens mit einigen dutzend Mitarbeitern zu einem globalen Unternehmen gestellt. Teilweise waren die Schritte drastisch: Die Zusammenarbeit mit exklusiven Werksvertretern in Deutschland hemmte die Ausweitung der LIQUI MOLY-Distribution. Kurzum werden alle Exklusivverträge gekündigt. Dies schaffte die Möglichkeit für die Zusammenarbeit mit neuen Vertriebspartnern. In kürzester Zeit zeigte sich der Erfolg dieser Maßnahme. Im Vertriebskanal Fachhandel wuchsen die Umsätze schlagartig. Und die Abhängigkeit von Großflächenkunden wurde reduziert.
Auch das Logo änderte sich seit der Firmengründung im Laufe der Jahrzehnte.
Neue Führung
Zwischen 1996-1998 kaufte Ernst Prost in zwei Tranchen sämtliche LIQUI MOLY-Anteile von der Gründerfamilie und wurde zum geschäftsführenden Gesellschafter.
Nachwuchs
2006 wurde die Firma Meguin GmbH & Co. KG 100-prozentige Tochter von LIQUI MOLY. Im daraufvolgenden Jahr kamen zwei neue Töchter zur Welt: LIQUI MOLY Südafrika und Portugal (heute LIQUI MOLY Iberia) sind die erste Tochtergesellschaften im Ausland. 2008 wird LIQUI MOLY USA gegründet.
Wachstum und Investitionen
LIQUI MOLY wuchs weiterhin. Nicht zu letzt aufgrund einer neuen Marketingstragie, die 2008 die erste bundesweite Anzeigenkampagne und 2010 die erste TV-Werbung beinhaltete. Der damalige Geschäftsführer Ernst Prost wird der Unternehmer mit den meisten Talkshowauftritten. Der Erfolg wirkte sich auch auf das Mitarbeiterwachstum der Firma aus: 2011 begrüßt man das 500. Mitglied der weltweiten LIQUI MOLY-Familie. Bis heute ein wichtiger Meilenstein in der LIQUI MOLY-Erfolgsgeschichte!
Steigendes Wachstum zieht große Investitionen nach: Am 24. April 2011 ist die Grundsteinlegung für das Tanklager im Saarhafen von Dillingen. Es kostet acht Millionen Euro, schafft 30 Arbeitsplätze und ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Zukunft der beiden Firmen LIQUI MOLY und Meguin sowie des Standorts Saarlouis. Ein Jahr später geht das Tanklager in Betrieb. Die zehn Lagertanks können bis zu 18.000 Kubikmeter oder 18 Millionen Liter Rohstoffe für die Ölproduktion aufnehmen. Das Tanklager ist bis heute eine tragende Säule für das Wachstum von LIQUI MOLY und Meguin.
Im selben Jahr fiel der Startschuss für weitere Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Euro. Die Maßnahmen an den Standorten Saarlouis und Ulm umfassen unter anderem den Bau neuer Laborräume, Erdtanks und eines zentralen Rezepturtanklagers mit Matrixverteilung. Neue Abfüllanlagen für Kanister und Fässer, die Installation von Packrobotern sowie ein systemunterstütztes Etikettenlager sind ebenfalls Teil der Neuerungen und Erweiterungen.
Rosenhochzeit
2016 gingen LIQUI MOLY und Meguin seit zehn Jahren gemeinsame Wege – ein stetiger Wachstumspfad.
Rekordumsatz mit einer wachsenden Unternehmensfamilie
Rekordmonat! LIQUI MOLY durchbricht im August 2017 zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte in einem einzelnen Monat die Schallmauer von 50 Mio. Euro Umsatz. Im September folgte der nächste Meilenstein: Die LIQUI MOLY Familie begrüßt ihr 800. Mitglied.
LIQUI MOLY schlüpft unter das Dach der Würth-Gruppe
Der damalige geschäftsführende Gesellschafter Ernst Prost verkaufte seine Anteile an LIQUI MOLY an die Würth-Gruppe. Diese Anteile hatte er der Gründungsfamilie Henle sukzessive abgekauft. Das Ziel: die langfristige Sicherung der Zukunft von LIQUI MOLY und Meguin. Ernst Prost blieb weiterhin Geschäftsführer.
Voranschreitende Internationalisierung und Ausbau der Markenreichweite
Die Internationalisierung des Geschäfts unter eigener Kontrolle wurde ausgeweitet: Gründung von LIQUI MOLY Italia S.r.l. in Italien als vierte Tochtergesellschaft und von LM France SAS in Frankreich als fünfte Tochtergesellschaft.
Im selben Jahr begann LIQUI MOLY in der Formel 1 mit Werbung als offizieller Partner der Königsklasse - mehr Reichweite gibt es im Motorsportsponsoring nicht.
Wachstum trotz Hindernissen
Mit einem großen Investitionsprogramm stemmte sich LIQUI MOLY gegen die Folgen der Corona-Pandemie - mit großem Erfolg. Trotz der weltweiten Krise stieg der Jahresumsatz auf einen neuen Rekord. Kehrseite der Medaille: Der Gewinn halbierte sich.
Im selben Jahr wurde die sechste Tochtergesellschaft, LIQUI MOLY Australia PTY Ltd., in Australien gegründet.
Die Familie wächst
Und wieder eine Bestmarke! Im März wurde der 1000. Mitarbeiter in den Reihen der Unternehmensfamilie begrüßt. LIQUI MOLY setzte mit dieser Entwicklung auch in schweren Zeiten wie der Corona-Pandemie ein Zeichen: Mit 0 Prozent Kurzarbeit baute LIQUI MOLY auf seine Fachkräfte, verstärkte die Mannschaft und segelte gegen den Sturm - und das Dank eines starken Teams mit Erfolg!
Freude, Abschied und Sanktionen
Weiter geht´s! Gründung der LIQUI MOLY UK Ltd. in Großbritannien und der LIQUI MOLY Austria GmbH in Österreich als Tochtergesellschaften sieben und acht.
Nach 32 Jahren verließ Ernst Prost LIQUI MOLY an seinem 65. Geburtstag und verabschiedet sich in den Ruhestand. Günter Hiermaier, bislang zweiter Geschäftsführer, wurde dadurch alleiniger Geschäftsführer.
Aus dem Ukrainekonflikt zog LIQUI MOLY Konsequenzen und stoppte umgehend das Geschäft mit Russland (und Belarus). Eine harte Entscheidung. Schließlich war Russland der größte Exportmarkt. Zum Glück lief das US-Geschäft umso besser, so dass zumindest ein großer Teil der ausgefallenen Umsätze kompensiert werden konnte.
LIQUI MOLY ist gewappnet für die Zukunft
Nach strategischer Überlegung wurde Dr. Uli Weller zweiter Geschäftsführer neben Günter Hiermaier. Diese Entscheidung sorgte für die nötige Sicherheit, um LIQUI MOLY den Weg in eine vielversprechende Zukunft zu ebnen.